Fruchtsaft- eine gesunde Alternative?
Softdrinks und gezuckerte Getränke sind nicht gesund- das ist nichts Neues und immer mehr Eltern geben ihren Kindern stattdessen lieber Fruchtsäfte ohne Zuckerzusatz. Aber ist der Fruchtsaft wirklich die bessere Wahl?
„Unacceptably high“- unakzeptabel hoch: Mit diesen klaren Worten haben Wissenschaftler der Universität Liverpool den Zuckergehalt der 203 speziell für Kinder vermarkteten Getränke beurteilt*. Die Forscher überprüften die Packungsangaben für den Zuckergehalt pro Portion von 200ml (ein kleines Glas). Bei fast der Hälfte aller untersuchten Getränke überschreiten Kinder schon mit diesem einen kleinen Glas die für diese Altersgruppe empfohlene tägliche Zuckermenge.
Bemerkensert war, dass ausgerechnet Smoothie- Getränke und reine Fruchtsäfte am meisten Zucker enthielten. Zwar ist dies fruchteigener und kein extra zugesetzter Zucker, aber diesen Unterschied kennt der Körper nicht- Zucker ist für den Stoffwechsel Zucker, egal woher er stammt. Gerade in der gelösten Form wie in Saft und Getränken wird er schnell in den Blutkreislauf aufgenommen. Überschüssiger Zucker wird in Fett umgewandelt und in die Körperzellen aufgenommen, so kann schon in der Kindheit Fettgewebe gebildet werden, dass später nur schwer wieder loszuwerden ist. Das fördert auf Dauer Übergewicht und erhöht das Diabetes- Risiko.
Natürlich haben Fruchtsäfte gegenüber Softdrinks und gefärbten, aromatisierten Getränken auch Vorteile: Sie enthalten natürliche Vitamine und Mineralstoffe, sind frei von Zusatzstoffen und enthalten nur Aromen aus der Frucht.
Trotzdem gilt, dass auch bei Fruchtsäften, Smoothies und Co auf einen maßvollen Genuß geachtet werden sollte:
- Fruchtsäfte sollten möglichst nur als Fruchtsaftschorle getrunken werden, ideal ist ein Mischungsverhältnis von 4 Teilen Wasser und einem Teil Saft.
- Obst sollte möglichst häufig als ganze Frucht genossen werden, denn viele Fruchtsbestandteile wie z.B. Ballaststoffe und wertvolle Inhaltsstoffe aus der Schale finden sich nicht im ausgepressten Saft
*Boulton J. et al.: How much sugar is hidden in drinks marketed to children? A survey of fruit juices, juice drinks and smoothies. British Medical Journal Open 2016; 6: e010330
Hinterlasse einen Kommentar
An der Diskussion beteiligen?Hinterlasse uns deinen Kommentar!