Sodbrennen: Die richtige Ernährung ist wichtig
Die meisten Menschen leiden zumindest zeitweilig an Sodbrennen, jeder 5. Erwachsene hat jedoch ein ernsthaftes gesundheitliches Problem: Durch die Einwirkung der Säure auf die Schleimhaut der Speiseröhre entzündet sich diese und verändert sich dauerhaft. Es entsteht eine sogenannte Refluxerkrankung.
Als gesicherter Risikofaktor gilt Übergewicht, deshalb ist Gewichtsabnahme das wichtigste Ziel, um die Symptome zu mindern. Neben der regelmäßigen Einnahme von Medikamenten ist auch die Zusammensetzung der Ernährung eine wichtige Säule in der Behandung von chronischem Sodbrennen. Dabei stellt sich immer deutlicher heraus, dass meistens nicht einzelne Lebensmittel für die Beschwerden verantwortlich sind, sondern die Gesamtheit der Ernährung, einschließlich der Mahlzeitengröße, der Essgeschwindigkeit und den Abständen zwischen den Mahlzeiten. Die Ernährung muss also für jeden Patienten individuell angepasst werden.
- Größere Mengen von Calcium und bestimmten Aminosäuren (Eiweiße) stimulieren die Säureabgabe des Magens, solche Mengen werden oft durch Nahrungsergänzungsmittel wie Calciumtabletten oder Proteinpulver aufgenommen, sie können daher sogar bei Gesunden Sodbrennen auslösen. Für Menschen, die bereits unter Sodbrennen leiden muss der Einsatz dieser Präparate deshalb genau abgewogen werden.
- In kleinen Studien habe Kaffee bei Patienten mit Sodbrennen Beschwerden ausgelöst. Meistens ist dieser Effekt jedoch nur kurzfristig spürbar, in großen Studien konnte kein stabiler Einfluss von koffeinhaltigen Getränken auf die Entwicklung von Refluxerkrankungen nachgewiesen werden können. Der Kaffegenuß muss also individuell abgewogen werden.
- Alkohol kann bekanntermaßen Reflux-Symptome auslösen, ein maßvoller Genuss bzw. ein völliger Verzicht ist deshalb ratsam.
Was können Sie tun?
Geben Sie sich nicht mit allgemeinen Ratschlägen zur Ernährung zufrieden, sondern lassen Sie sich individuell beraten. Die heute eingesetzten Medikamente wirken gut, lösen aber letztendlich das Problem nicht und haben auch Nebenwirkungen. Für eine dauerhafte Beschwerdefreiheit können Sie selbst etwas tun.
Quelle: Emidio Scarpellini u.a.: Management of refractory typical GERD symptoms
In: „Nature Reviews Gastroenterology & Hepatology“
http://www.nature.com/nrgastro/journal/vaop/ncurrent/full/nrgastro.2016.50.html
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